René Anderes

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Masai Mara 2021

Highlights Foto-Workshop Masai Mara vom 28. August - 11. September 2021

Erste Woche / Zweite Woche

 

Mittels den beiden vorangegangenen Reisen (2018, 2019) in die Masai Mara, hat diese mich in ihren Bann gezogen und ich wollte ein drittes Mal dorthin. Geplant war es im August/September 2020, aber wie es so ist mit Plänen, manchmal kommt es anders und diesmal kam ein kleiner Virus dazwischen.

Mit einem Jahr Verspätung starteten ich und meine Partnerin die Reise, ebenfalls wieder dabei waren Ingrid und Wolfgang. Auch sie vom Masai Mara Virus angesteckt ;-) Voller Erwartungen bestiegen wir gemeinsam den Flieger Richtung Kenia.

 

Samstag, 28.8.: Imani

Die Gepardin Imani
[mit einem Klick auf die Bilder werden sie vergrössert]

Nach einer kurzen Nacht fuhren wir mit einem Kleinbus von Nairobi zum Sekenani Gate in der Masai Mara. Auch das hat sich geändert, die letzten beiden male flogen wir in die Masai Mara. Die Fahrt wir jedoch sehr kurzweilig und ich würde sie auch beim nächsten Mal dem Flug vorziehen.
Am Gate erwartete uns Uwe und wir freuten uns sehr ihn nach so langer Zeit wiederzusehen. Die Kameras wurden bereit gemacht, schliesslich ging es danach ab in den Nationalpark. Es war Mittagszeit und in der Masai Mara nicht viel los, bzw. die üblichen Verdächtigen wie Zebra, Gnus, Strausse und Elefanten waren in der Mittagshitze unterwegs. Dazwischen machten wir im Busch eine Lunch-Pause. Der Abend brachte uns dann die erste Überraschung: Die Gepardin Imani hatte zwei Babys an ihrer Seite, ein paar Wochen alt. Sie im Abendlicht zu fotografieren, war das erste Highlight und es sollten noch viele weitere folgen. Das Camp erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit.

Der Nachwuchs wird umsorgt
Die zwei Kleinen sind super herzig
Schönes Abendlicht

Nachtrag: Die Fotos der Geparden-Babys dürften zu den letzten gehören die von den Jungen gemacht wurden. Zwei Tage später tötete eine Löwin den Nachwuchs von Imani.

 

Sonntag, 29.8.: Kaboso
Die Leopardin Kaboso im schönsten Licht

Der erste ganze Tag in der Masai Mara startet wie immer vor 6 Uhr im Dunkeln. Bereits um 6:30 Uhr gibt es das erste schwache Licht und wir entdeckten die ersten Löwen: Zuerst ein Löwenpaar, welches sich für die Paarung gefunden hat und danach eine Löwin mit drei wenige Wochen alten Babys. Das Licht kurz vor 7 Uhr war nicht ganz ideal, trotzdem ergaben sich schöne Fotomotive. Eine halbe Stunde später, bei schönstem Morgenlicht, trafen wir auf einen Serval mit einem Jungtier. Die Mutter jagte und brachte die Beute, noch lebend, zum Nachwuchs, damit dieser jagen lernte. Im hohen Gras ist es immer eine Herausforderung für den Autofokus der Kamera, die kleinen Tiere zu erfassen. Mit etwas Übung gelingt es meisten, der Ausschuss von Fotos ist jedoch sehr gross.
Etwas später machten wir unseren ersten Frühstückshalt im Busch. Die Pause war jedoch nur von kurzer Dauer, schon bald hiess es "los geht's", eine Crossing wurde angekündigt. Nach einer rasenden Fahrt Richtung Uferböschung, konnte wir einen kurzen Blick auf die kleine Gnu-Herde werfen, die den Fluss überquerte. In wenigen Sekunden war alles vorbei und der aufgewirbelte Sand legte sich langsam wieder. Später bekamen unsere Fahrer noch die Mitteilung über die Jagt eines Geparden; Leider reichte es nicht für eine Aufnahme der Jagd selber, aber den Geparden mit Beute kriegte ich vor die Linse.
Am Nachmittag war die Leopardin Kaboso das Highlight. Wir kannten Kaboso schon von unseren vorherigen Besuchen in der Masai Mara, nun also ein Wiedersehen und was für eines. In schönstem Abendlicht streifte sie umher und zum Schluss erbeutet sie auch noch ein junges Warzenschwein. Einfach grossartig solche Fotos machen zu können.

Kaboso in ihrem Revier unterwegs Die Masai nennen Kaboso den Leopard mit dem bösen Blick Ein erstes kurzes Crossing

Montag, 30.8.: Löwe mit Gnu

Löwe mit Gnu, welches er in den Morgenstuden gejagt hatte

Der erste Halt in diesem Morgen war bei einem Löwen, der ein Gnu in den Morgenstunden gerissen hatte. Nun, nachdem er einen Teil des Gnus gefressen hatte, brachte er den Rest in Sicherheit vor den Hyänen, die ihm immer auf den Fersen waren und auf ein paar Stücke hofften. Nach dem blutigen Stopp beim Löwenmännchen, war der nächste Stopp bei einer Löwin mit vier Löwenbabys. Wie so oft, sind die Löwen in den kühlen Morgenstunden zum Spielen aufgelegt und dies ist immer eine Freude mitanzusehen. Eine Stunde später, kehrte sich das Bild wieder, unsere Fahrer entdeckten die "Four Boys" mit einem frischen Kill. Wir kannten aus den vorherigen Besuchen in der Masai Mara die Weltbekannten "Five Boys". Von dieser Gruppe hat sich ein Gepard gelöst und sich mit zwei anderen Geparden zusammengetan. Aber auch die "Four Boys" sind immer noch sehr erfolgreiche Jäger und ihre Jagdmethode ist erstaunlich.
Der Nachmittag verlief dann etwas ruhiger als der Vormittag. Eine grosse Elefantengruppe und ein paar Löwen streiften umher.

 

Dienstag, 31.8.: Zwei junge Geparden

In aller Früher um 6:30 Uhr entdeckten unsere Fahrer eine grosse Löwengruppe, unterschiedlichen Alters, die ein Gnus erbeutet haben und das Meiste war schon weggefressen. Etwas später, die Sonne zeigt sich gerade, war der nächste Stopp bei einer Gepardin mit zwei halb erwachsenen Jungtieren. Kurz darauf sah die Gepardin ein Thomson-Gazelle in der Nähe und ehe man sich versieht, hatte sie das Tier schon erbeutet. Sie tötete es nicht, sondern brachte es dem Nachwuchs, damit dieser es töten konnte: So lernen die Jungtiere das Jagen und Töten.
Später am Vormittag trafen wir noch auf ein Löwenrudel welches wahrscheinlich auf der Suche nach einem schattigen Platz war, um den Nachmittag zu verdösen. Auch trafen wir nochmals auf die Leopardin Kaboso.
Nach dem Mittagessen wurden die typischen Crossing-Plätze nochmals angefahren. Resultat: Kein Crossing. Der spätere Besuch bei den Löwenbabys war vom Licht her nicht mehr gut, da bereits dicke Gewitterwolken aufzogen.

Die Leopardin Kaboso

Zwei junge Gepraden
Die zwei jungen Geparden bei fressen 'ihrer' Beute

 

Mittwoch, 1.9.: Auf der Suche nach Luluka

An diesem Morgen lag Nebel über einem Teil der Landschaft und mit dem Morgenlicht ergab sich eine schöne Stimmung. Die Fahrt hatte als Ziel das Territorium der Leopardin Luluka. Bevor wir dort ankamen, trafen wir noch auf zwei Löwenmännchen. Brüder die in ihrem Revier unterwegs waren. Im schönen Morgenlicht boten sich attraktive Möglichkeiten für Fotos. Über Funk kam die Meldung, dass die "Four Boys" ganz in der Nähe gesichtet wurden. Und tatsächlich waren wir 10 Minuten später bei ihnen. Ganz offensichtlich, durchstreiften sie das Gebiet nach Beute. Bereits 15 Minuten später, haben die Geparden zwei oder drei einzelne Topis ausgemacht: Ein Gepard spurtete los und kurz darauf lag das Topi am Boden. Das Ganze ging so schnell, dass wenn man nicht zufällig mit dem Fahrzeug am richtigen Ort steht, man kein einziges Foto machen kann. Ich stand zwar mehr als hundert Meter entfernt, konnte jedoch doch ein paar Fotos schiessen.
Nicht vergessen darf ich, dass wir Luluka an diesem Vormittag auch noch gefunden haben.
Der Nachmittägliche Check der Crossing-Plätze ergab nichts und auch sonst war bis zum Eindunkeln nicht viel los.

Topi verteidigt sich gegen den Geparden
Geparden mit Beute
Geparden beim Fressen

 

Donnerstag, 2.9.: Löwen zum Sonnenaufgang
Sonnenaufgang mit Löwe
Junger Löwe in Spiellaune

Perfekt zum Sonnenaufgang um 6:40 Uhr verfolgten wir an diesem Morgen eine Gruppe Löwen, Halbstarke waren auch dabei und zum Spielen aufgelegt. Immer wieder ein schönes Erlebnis die Löwen beim Herumtollen zu beobachten. In diesem nutzen sie einen Hügel mit Büschen, um sich anzuschleichen und anzuspringen, Übungen für die Jagd. Nach dem Frühstück folgten wir einer Gnu-Herde, die sich einem Fluss näherten, vielleicht ein Crossing? Die Wartezeit wurde u.a. dazu genutzt um für die Gäste, die noch einen PCR-Test für den Heimflug haben mussten, diesen auf dem Feld zu machen ;-) Gegen Mittag fuhren wir, ohne ein Crossing gesehen zu haben, zurück zur Lodge.
Am Nachmittag nahmen wir die weite Fahrt zu Luluka unter die Räder. Der Weg hat sich jedoch gelohnt: Die Leopardin hatte einen Vogelstrauss erbeutet und ihre ca. 8 Monate alte Tochter mit dem Namen Jilime lag vollgefressen und relaxed auf dem Baum.

Die junge Leopardin Jilime auf dem Baum

 

Freitag, 3.9.: "Four Boys" bei der Jagd

'Four Boys' auf der Flucht vor dem Löwen' 'Four Boys' auf der suche nach Beute Gepard springt Topi an

Der letzte Tag endete mit der Leopardin Luluka und dieser Tag sollte mit Luluka starten: Vor Sonnenaufgang um 6:30 Uhr hatten wir sie schon gefunden. Bei der Weiterfahrt stiessen wir auf die "Four Boys". Noch immer sind sie eine attraktive Anlaufstelle für viele Masai Mara Besucher. Wir entdeckten sie diesmal als erste: Sie flohen vor einem grossen Löwenmännchen, dass solche Futterrivalen nicht in seinem Territorium duldet. Nun begleiteten wir die Geparden bei Streifzug nach Beute. Bald darauf schlichen sie sich an eine Zebra-Herde heran. Bei den "Four Boys" kann nicht vorhergesagt werden, welcher der Geparden zuschlägt, oder vielleicht sogar zwei oder drei los spurten. Dementsprechend schwierig ist es, die Jagd zu verfolgen, geschweige zu fotografieren. Der erste Versuch ein Zebra zu erwischen, war nicht erfolgreich (weder für mich noch für den Geparden). Dennoch ist es atemberaubend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit ein Gepard die Beute verfolgt. Mit bis zu 100 Km/h "fliegt" er über das Grasland!
Nicht mal eine Stunde später, machten die "Four Boys" eine zweiten Versuch Beute zu machen. Diesmal war eine Gnu-Herde ihr Ziel. Die vier Geparden verteilten sich und bildeten einen grossen Bogen um die Herde. Unmöglich vorher zu sehen, welcher der Vier zuschlagen wird. Dennoch versuchte unser Fahrer eine möglichst optimale Position für die Jagd einzunehmen und tatsächlich, ich konnte ein paar Bilder von der Jagd auf ein Topi machen. Wie sich heraus stellte, hat ein anderer Gepard ebenfalls ein Topi erwischt: Also zwei Angriffe zu selben Zeit. Es ist schwierig, dem ganzen Jagd-Trubel mit dem Ausschnitt eines 500mm-Objektivs zu folgen, daher war ich froh um meine zwei "Spotter" im Wagen: Der Fahrer und meine Partnerin. Die Jagd war sehr aufregend und sorgte in der Folge unter den Fotoworkshop-Teilnehmer für viel Gesprächsstoff.
Der Nachmittag ergab, dass sich der Status bei den Crossing-Plätzen nicht geändert hat. Ob wir noch ein Crossing zu Auge bekommen?

 

Samstag, 4.9.: Crossing

Löwin mit ihren Babys

Am Vorabend hat ein Fahrzeug unserer Gruppe eine Gruppe von Löwen entdeckt: Drei erwachsene Löwinnen und ein Löwe, mit drei halbstarken Jungtieren (ca. 6 Monate alt) und drei Löwen-Babys (ein paar Wochen alt). Diese Gruppe von Löwen war an diesem Morgen die erste Anlaufstelle. Die jungen Löwen tollten herum und es war wie immer ihnen zuschauen zu können. Als dann eine Büffelherde den Löwen näherkam, trug die Löwin in Babys unter einen Busch. Zum ersten Mal, dass ich das Tragen von Löwenbabys fotografieren konnte. Einfach super!
Später posierte "Half-Tail", so der Name des männlichen Löwen in der Gruppe, bei schönstem Morgenlicht vor der Büffelherde.

Auf der Rückfahrt ins Camp, schauten wir nochmals bei den typischen Crossing-Plätzen vorbei. Siehe da, die Gnus und Zebras standen sehr nahe am Ufer. Also warteten wir ab und siehe da, dass erste Gnu sprang ins Wasser und die anderen folgten. Bis die ersten Krokodile bei der Crossing-Stelle waren, dauerte es ein paar Minuten und die ersten Gnus konnte ungefährdet den Fluss überquere. Danach tauchten aus allen Richtungen immer mehr Krokodile auf und es wurde für alle Gnus und Zebras gefährlich: Wer den Halt verlor und abtrieb, war verloren. Gerade die Jungtiere sind unerfahren und wurden so Beute der Krokodile, aber nicht nur.

Der Löwe 'Half Tail' im Morgenlicht
Crossing mit Zebras, Gnus und Krokodilen
Die Krokodile sind bei Crossings sehr erfolgreich

Auf dem Nachmittags-Game-Drive besuchten wir nochmals die Löwengruppe vom Vormittag. Dabei konnten wir beobachten, wie sich eine Löwin einer kleinen Gruppe von Topis anschlich. Diese bemerkten die Löwin jedoch und flohen; Kein Nachtessen für die Löwen.

 

Lies im zweiten Teil wie es weiter geht:  Hier gehts zum Teil 2

 

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