René Anderes

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Namibia 2023

Highlights der Skeleton Coast Tour

Das Ziel dieser Reise lag vor allem darin, die Skeleton Coast von Swakopmund bis zur Mündung des Kunene, ganz im Nordwesten von Namibia, zu erkunden. Entlang dieses Küstenabschnittes liegen hunderte von Schiffswrack und zeugen davon, wie unberechenbar die Strömungen in diesem Teil des Meeres sind und wie gefährlich die Küste für die Seefahrt ist.

Wir wussten nicht so genau, was uns auf dieser Reise erwarten würde. Was wir wussten: Die klimatischen Bedingungen an der Skeleton Coast sind nicht so, wie man es gemeinhin in einem Wüstenland wie Namibia erwarten würde. Stattdessen herrschen hier dichter Nebel und eine kalte Meeresbrise vor. Verantwortlich dafür ist der Benguela-Strom, dessen kalte Luft mit der Hitze der Namib-Wüste vermischt wird.

Eins vorab, das mit dem dichten Nebel traf bei uns -zum Glück- nicht zu. Wir hatten selten, ganz kurz am frühen Morgen, etwas Nebel, aber sonst hatten wir immer sonnige Tag.

Reiseroute
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Auf der Karte ist die genaue Route, die wir innerhalb von knapp vier Wochen zurückgelegt haben, eingezeichnet. Total ca. 3500 Km.

 

Montag, 06.11. – Ankunft in Windhoek

Am Sonntag, dem 5.11., sind wir spätabends abgeflogen und via Johannesburg am späten Nachmittag in Windhoek gelandet. Seit unserem letzten Besuch (2015) wurde der Flughafen ausgebaut, so dass die Einreise alles in allem schneller und einfacher war wie früher. Nach acht Jahren wieder in Namibia: Jetzt haben wir gemerkt, wie sehr wir es vermisst haben.

 

Dienstag, 07.11. – Windhoek

Heute lernten wir die anderen zweier Teams kennen, die mit uns die Skeleton Coast erkunden wollten. Bevor es am nächsten Tag los ging, lernten wir erst einmal Windhoek besser kennen. Denn obwohl wir schon einige Mal in Windhoek waren, haben wir uns die Stadt bisher nicht genauer angesehen. Eine Stadtrundfahrt mit Carsten Möhle von Bwana Tucke-Tucke sollte diese Wissenslücke schliessen. Zum Abschluss der Stadtrundfahrt gab es mit einem einheimischen Guide eine lange Führung durch Katutura, was sehr beeindrucken war.

Katutura hat insgesamt knapp 50'000 Einwohner auf einer Fläche von 5 Quadratkilometer
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Mittwoch, 08.11. – Ababis Gästefarm

Wir übernahmen bei der Autovermietung unseren Land Cruiser, der uns für die nächsten Wochen als «zu Hause» diente. Anschliessend verliessen wir mit unserem Land Cruiser Windhoek und fuhren nach Rehoboth, wo wir ein paar Kleinigkeiten im dortigen Mall einkauften. Viel Zeit blieb uns nicht, da unser Mittagessen bei «Conny’s Coffeeshop» geplant war. Dort wurden wir von Günther in Empfang genommen, der uns gleich als erstes seinen Solar-Ofen präsentierte, in dem unser Mittagessen am Köcheln war. Günther führt seit 6 Jahren Conny’s Coffeeshop mit viel Engagement und macht wohl den besten Kaffee in ganz Namibia.

Am Nachmittag fuhren wir, via Remhoogte Pass, zur Gästefarm Ababis, wo Zimmerbezug und eine wunderschöne Sundowner-Fahrt auf dem Programm stand. Dabei wurden u.a. die ersten Giraffen gesichtet.

Sundowner auf der Gästefarm Ababis

 

Donnerstag, 09.11. – Offroad-Training

Offroad-Fahren ist nichts neues fürs uns, mit einem Offroad-Training kann man allerdings noch eine ganze Menge dazu lernen. Genau das stand an diesem Tag auf dem Programm. Zuerst etwas Theorie und dann ging es in die Praxis. Dabei haben wir auch gelernt, wie man sich im Sand mit dem Wagen einbuddeln und dann ohne Hilfe (also keine Schaufel, kein Sandblech und keine Hilfe eines anderen Wagens) sich aus dem Sand wieder befreien. Mit der entsprechenden Technik ist es gar nicht so schwer und das Wissen sollte uns ein paar Tage in den Dünen sehr hilfreich sein. Der Tag in der Sandgrube hat sehr viel Spass gemacht. Zum Abschluss des Tages, fuhren wir auf einen Berg und genossen dort den wunderschönen Sundowner.

Sundowner auf der Farm Ababis

Schrägfahrten bis 25 Grad: kein Problem, nur gewöhnungsbedüftig
Überfahren von Hindernissen
Durchfahren von Steigungen

 

Freitag, 10.11. – Mirabib Camping

Sundowner bai Mirabib

Nachdem wir am Vortag unsere Fahrkünste verbessern konnten, war es an der Zeit, die Camping-Ausrüstung zu testen. Wir fuhren zum Camping Mirabib, um dort die erste Nacht im Zelt zu verbringen. Auf der Fahrt dorthin, haben wir noch ein paar View-Points in der Region angefahren, denn die Fahrt von Ababis bis Mirabib ist nicht sehr lang und wird hatten Zeit dazu. Wir waren nicht das erste Mal auf Mirabib, freuten uns jedoch trotzdem darauf, da es dort sehr schön ist um zu Campieren und die Sonnenuntergänge bisher immer atemberaubend waren. Als am Nachmittag die ersten Wolken aufzogen, machten wir uns noch nicht viel Gedanken dazu. Auch beim Sundowner gab es Wolken, was tollen Bilder eigentlich nur förderlich war.

Die Vorboten am Nachmittag und Abend waren nichts gegen das, was uns in der Nacht in Mirabib erwartete: Sturm, Blitz und Donner und Regen dazu. So etwas in dieser Gegend haben wir noch nie erlebt. Was für ein Einstieg ins Camping! Zum Glück hat das Zelt dem Sturm standgehalten. Schon erstaunlich, was so ein Dachzelt alles aushält und wasserdicht war es auch.

 

Samstag, 11.11. & Sonntag. 12.11.2023 – Swakopmund

Nach den ersten Kilometern mit dem Auto und der ersten Campingnacht, stellt sich jeweils heraus, ob alles okay ist oder ob noch kleine oder grössere Dinge repariert werden müssen. Nicht zuletzt darum stand als nächste Station Swakopmund auf der Liste. Dort konnten nun auch die Vorräte aufgefüllt werden, schliesslich waren wir im Anschluss daran doch einige Tage unterwegs, ohne Möglichkeiten um noch etwas zu organisieren. Das Wetter meinte es gut mit uns und wir hatten zwei schöne Tage in Swakopmund. U.a. wurden 60 Liter Trinkwasser, 50 Liter Brauchwasser im Wagen untergebracht und es wurde der 200 Liter Benzintank aufgefüllt und 80 weitere Liter Benzin in Kanister abgefüllt.

 

Montag, 13.11. – Fahrt nach Terrace Bay

Heute geht es los mit dem Offroad-Abenteuer: Wir verlassen Swakopmund Richtung Norden, immer der Küste entlang. Unterwegs legten wir einen kurzen Stopp bei der sehr schön gelegenen Cape Cross Lodge ein. Später traf sich die ganze Gruppe die gemeinsam durch den Skeleton Coast Nationalpark fuhr, beim «Skeleton Coast Park Ugab Gate». Ein Foto vom Gate mit den zwei Totenköpfen ist ein Muss. Gegen Abend kamen wir dann im «Terrace Bay Resort» an, unserer letzten festen Unterkunft für viele Tage. Dort trafen wir auch unser Guide und das Kitchen-Team, welches uns durch den Skeleton Coast Nationalpark führen sollte.

Überreste einer Jetty

 

Dienstag, 14.11. – Die erste Düne

In Terrace Bay gibt es die letzte Möglichkeit, um den Treibstoff für unsere Wagen nachzufüllen. Zuerst mussten wir jedoch noch den Tankwart bei seiner Unterkunft abholen. Und so konnten wir uns kurze Zeit später vollgetankt und mit 80 Liter in den Reservekanister, auf die Reise machen.

Ab jetzt gab es keine Fahrspuren mehr und wir waren froh, dass unser Guide immer den «richtigen» Weg fand. Ein kurzer Stopp dort, wo der Hoanib-Fluss ins Meer mündet und etwas später auch noch bei einer Gruppe von Flamingos. Kurze Zeit später, wurde es dann das erste Mal ernst: Es stand das Erklimmen der ersten Düne unsere Skeleton Coast-Tour an. Dazu wurden zuerst der Druck der Reifen reduziert, damit die Auflagefläche der Reifen grösser wurde. Im Sand ist das enorm hilfreich. Unser erster Anlauf ging gleich mal schief: Wir hatten unterschätzt, dass der V6 4.0 Liter Benzin-Motor wesentlich mehr Drehzahl braucht, um das richtige Drehmoment aufzubauen wie ein Diesel und so hatten wir zu wenig Drehzahl für die hohe Düne und auf der Hälfte war dann Schluss. Also Rückwärts alles zurück und mit neuem Anlauf und mehr Drehzahl war es dann für unser Land Cruiser auch kein Problem mehr. Die erste, von vielen Dünen, war also erklommen. Der Lohn der Mühe war eine schöne Oase, bei der wir sogar Löwenspuren entdeckten. Später, wieder am Strand entlang, stiessen wir dann auf Überbleibsel von Schiffen, die der Küste ihren Namen gibt.

So gegen 18 Uhr haben wir dann unseren ersten Platz zum Übernachten angesteuert: Direkt am Meer, Zelt aufstellen und Sundowner!

Flammingos in einer Bucht
Teile eines Schiffwracks
Ein sensationeller Platz um zu campen

 

Mittwoch, 15.11. – Die Fahrt im Flussbett

Slip Face herunter fahren: Nicht allzu schwierig, braucht nur etwas Mut

Nach einer wunderschönen Nacht am Meer, die auch gar nicht so kalt war, wie wir erwartet haben, ging es weiter Nordwärts, an weiteren Wrackteilen vorbei.

Auf der Höhe der Shipwreck Lodge ist es nicht erlaubt am Strand entlangzufahren (wir würden ja die Gäste der Lodge stören) und so muss man hintenrum fahren und dazu muss man über eine Düne. Diese Düne war noch etwas höher als am letzten Tag, aber nun hatten wir schon die ersten Erfahrungen gemacht und konnten diese Düne ohne Problem befahren. Ein wunderschöner Ausblick von der Düne der ganzen Küste entlang, war der Lohn.

Wie sich heraus stellte, war nicht die Fahrt auf die Düne die Herausforderung des heutigen Tages, sondern das Herunterfahren: Wir standen vor einem Slip Face*, nicht allzu hoch, vielleicht 15 Meter und uns wurde erklärt, dass wir nun mit dem schweren Geländewagen diesem Slip Face herunter fahren würden. Der erste Gedanke: «No way, José!» Nachdem der erste Wagen unten war und wir wussten, wie das technisch genau zu bewerkstelligen ist, sind auch wir los und haben festgestellt: Was von aussen so spektakulär aussieht, ist fahrtechnisch relativ einfach.

Kurz darauf sind wir dann ins ausgetrocknete Flussbett des Hoarusib eingebogen und dem Flusslauf landeinwärts gefolgt. Der Hoarusib gehört zu einem der grossen Trockenflüsse in Namibia. Der Fluss hat im Laufe der Jahrtausende sein Bett in die Felsen geschliffen und das Flussbett wird nun von steilen Felsformationen eingerahmt. Es ist immer wunderschön, in solch einem Flussbett zu fahren: Die Flora und Fauna sind sehr spezielle und auch die Landschaft begeisterte uns. Im Verlauf des Nachmittags fuhren wir in einem weiten Bogen zum Flussbett des Khumib River und von dort Richtung Küste. Wir übernachteten zwischen den Dünen, nicht weit von der Küste entfernt, so dass mit dem Geräusch der Brandung im Ohr einschlafen konnte.

* Im Wind abgewandte Seite einer Sicheldüne entsteht eine Abrutschseite (engl. slip face). Dieser Teil der Düne fällt mit einem Winkel von 30° bis 35° ab und besteht aus mittel- bis feinkörnigen Sand, der sich durch Korngleiten (engl. grainflow) auszeichnet

Felsformationen im Flussbett
Weite Landschaft im Spiel mit den Wolken

 

Donnerstag, 16.11. – Die farbenfrohe Landschaft

Wieder war es eine milde Nacht und der Morgen hatte noch ein paar Wolken parat, die sich aber schnell wieder auflösten und wieder stand ein Tag mit blauem Himmel an. An diesem Tag fuhren wir durch die farbenfroheste Landschaft des ganzen Parks. Es ist unglaublich, in welchen Rot- und Grüntönen die Landschaft erstrahlt. Nach einem kurzen Stopp in den Agate Mountain, fuhren wir zurück zur Küste, wo wir auf Robben am Strand trafen. Das Zelt wurde einmal mehr direkt am Strand (Angra Fria Camp) aufgebaut und der schöne Sundowner rundetet den farbenfrohen Tag ab.

Die Landschaft schimmert in verschiedenen Farben
Die auberginefarbenen Hügel verzaubern
Sundowner beim Angra Fria Camp

 

Freitag, 17.11. – Der Tag am Strand

Sundowner über den Dünen

Am heutigen Tag war eine Fahrt dem Beach entlang geplant, vorbei an weiteren Wracks. Wobei die MV Dunedin Star bzw. die Geschichte, die dahintersteht, sicher eine Sonderstellung einnimmt. Es war eine sehr entspannte und wunderschöne Fahrt der sehr abwechslungsreichen Küste entlang. Zwei- oder dreimal musste etwas Meerwasser durchquert werden, da nach dem Rückgang der Flut kleine, flache Seen zurück blieben. Ziel war das Bosluiskamp Camp beim Kunenemund: Sehr schön zwischen den Dünen gelegen und dort gab es auch mal wieder die Gelegenheit zu duschen.

 

Samstag, 18.11. - Ruhetag

Heute fuhren wir zur Mündung des Kunene, befuhren die eine oder andere Düne, genossen die Aussicht und am Nachmittag war fischen angesagt; Mit anderen Worten, ein Tag zum Entspannen, bevor am nächsten Tag die sehr anspruchsvolle Teilstrecke vom Kunenmund zu den Hartmann Bergen anstand.

 

Sonntag, 19.11. – Über die Dünen
Der Kunene fliesst hier ins Meer, auf der anderen Seite des Flusses liegt Angola
In den Dünen unterweg: Manchmal fühlte man sich etwas verlassen
Die Hartmann Berge in Sicht

Es sollte ein sehr langer Tag werden: Mehr als 10 Stunden waren wir in den Dünen unterwegs. Immer konzentriert hinter dem Lenkrad, denn war man mal unkonzentriert, endete es meistens damit, dass man sich im Sand einbuddelte. Wir haben zwar gelernt, dass man sich selbst daraus befreien kann, Zeit ging aber trotzdem immer drauf. Schlussendlich sind wir jedoch an einem Tag durch die Dünen gekommen; Wie uns unser Guide erklärt hat, ist das nicht immer so. Dauert es länger, wird eine Nacht in den Dünen eingeplant.

So erreichten wir am späten Nachmittag die Hartmann Berge und konnten dort etwas später unser Nachtlager im «Schäferbaum Camp» aufschlagen. Erschöpft, aber glücklich gingen wir schlafen.

Die Hartmann Berge gehören für uns landschaftlich zu den Highlights dieser Reise.

 

Montag, 20.11. - Hartmann Berge

Stimmungsbild unseres Nachtlagers

Wir verlassen die Hartmann Berge und fahren via Orangedrom nach Orupembe, wo der «obligatorische» Stopp im «Orupembe Shop 1» nicht fehlen durfte. Unterwegs machten wir Bekanntschaft mit etwas, was wir vorher nicht kannten: Die Lone Men / Stone Man / Steinmännchen. Die Lone Men stehen seit einigen Jahren im Kaokoveld, ein (unbekannter) Künstler stellt sie dort auf und es wurde in der Zwischenzeit zu einer Attraktion: Eine Art «Banksy von Namibia». Unsere Fahrt ging weiter Richtung Purros. Noch einmal übernachteten wir wild zwischen den Felsen und Bergen der Region im «Polarbaer Camp» und erlebten einen wunderschönen Sundowner.

Lone Men
Lone Men
Lone Men

 

Dienstag, 21.11. – Purros

Der Weg nach Purros am heutigen Tag war nicht lang und so kamen wir am frühen Nachmittag in Purros an und bezogen, nach langer Zeit, wieder einmal eine feste Unterkunft. IMHO ist das alleine kein Vorteil, da ein Zelt in der Nacht viel besser abkühlt als gemauerte Wände. In diesem Fall waren wir einfach froh, um die Dusche und um einen Platz um die Kleider etc. mal wieder zu ordnen, die Fahrzeuge zu checken und den letzten Kanister Benzin in den Tank zu füllen.

Da der Purros Canyon, der landschaftlich der schönste Abschnitt des westlichen Teils des Hoarusibs gehört, konnten wir leider nicht befahren, da der Hoarusib schon Tage vor unserer Ankunft Wasser führte. Daher nutzten wir die Zeit für einen Stopp im «Manchester United Trading» und beim Lone Man am Ausgang des Dorfes.

Die «Metzgerei» von Purros

In Purros verliessen uns unsere «Begleitmannschaft», die uns sicher durch die Skeleton Coast und die Dünen geführt und mit feinem Essen für unser leibliches Wohl gesorgt haben.

 

Mittwoch, 22.11. – Hoanib

Ein weiterer Lone Man auf dem Weg nach Sesfontain

Der Weg nach Sesfontain zog sich doch etwas hin, war aber landschaftlich sehr abwechslungsreich. Unterwegs fährt man nochmals an einem Lone Man vorbei: Hängt ziemlich spektakulär in der Luft.

In Sesfontain konnten wir den Land Cruiser wieder einmal betanken: Wir sind in Terrace Bay mit total 280 Liter Benzin gestartet und nun, 10 Tage später, hatten wir noch knapp 80 Liter im Tank. Wir hatten also grosszügig kalkuliert.

Eelefanten im Flussbett des Hoanib

Nach einem Stopp im «Fort Sesfontain» setzten wir unsere Reise fort, wir wollten noch in den Hoanib fahren und dort unsere Zelte im «Mudorib Camp» für die Nacht aufstellen. Der Hoanib ist bekannt für seine Elefantenpopulation, etwas mehr als 20 Elefanten sollen zur Population zählen. Und was soll ich sagen, wir haben mehr als 20 Elefanten gezählt, die wir an diesem einen Tag gesehen haben. Es war unglaublich, immer wieder begegneten uns einzelne oder eine kleine Gruppe der Dickhäuter.

 

Donnerstag, 23.11. – Palmwag Conservation

Heute ging die Fahrt im Hoanib weiter, jedoch entdeckten wir keine Elefanten. Anschliessend verliessen wir das Flussbett und fuhren Richtung Palmwag, genauer gesagt war die Palmwag Conservation und zum Schluss die Hein’s Campsite unser Ziel für den Tag. Die Landschaft in der Palmwag Conservation ist spektakulär und sehr abwechslungsreich. Zugleich werden einem die Dimensionen auch wieder richtig klar, waren wir doch wieder 8 Std. im Auto unterwegs.

Während dem Abendessen blitzte und donnerte es rundherum. Erst in der Nacht erreichte uns das Gewitter mit Regen und Sturmböen, die kleine Regenzeit hatte offensichtlich eingesetzt. Der Regen sollte uns in den nächsten paar Tage immer mal wieder begegnen.

Regenstimmung beim Hein's Camp

 

Freitag, 24.11. – Vingerklip

Der Morgen startete mit Nebel, der sich schnell wieder verzog. Der Himmel blieb aber bedeckt. Nach einem Zwischenstopp in der «Palmwag Lodge» machten wir uns auf den Weg Richtung Grootberg. Wir hatten von Freunden erfahren, dass sich ein Abstecher zur «Grootberg Lodge» lohne, und so fuhren wir den etwas abenteuerlichen Weg zur Lodge Hinauf. Die Aussicht ist wirklich etwas ganz Besonderes (auch wenn es immer noch bewölkt war) und auch die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Angestellten hat uns überwältigt. Für diesmal mussten wir nach einem Kaffee-Stopp weiter, aber wir werden beim nächsten Besuch in Namibia die Lodge für einen längeren Aufenthalt buchen.

Dunkle Wolken über dem Vingerklip

Bei der anschliessend Fahrt Richtung Vingerklip verzogen sich die Wolken, dennoch mussten wir viele Wasserlöcher umfahren oder durchqueren: Auch hier hatte es bereits ausgiebig geregnet. Schon vor dem Nachtessen in der «Vingerklip Lodge» zog sich der Himmel zu und schwere Regenwolken kamen näher. Pünktlich zum Nachtessen goss es dann wie aus Eimern.

 

Samstag, 25.11. – Erongo Berge

Heute machten wir uns auf in die Erongo Berge. In Omaruru konnten wir noch unsere Lebensmittelvorräte auffüllen, da wir 4 Nächte in den Erongo Berge eingeplant hatten. Danach ging es zur Gästefarm Omandumba, wo wir den Campingplatz «three elephants» gebucht hatten. Dieser liegt 25 Min. von der Farm entfernt, sehr schön inmitten der Berge. Was für die Farmer ein Segen, war für uns dann nicht so lässig: Ab vier Uhr nachmittags fing es an heftig zu Regnen und der Regen hielt bis tief in die Nacht an. Der Land Cruiser mit Dachzelt ist nicht dafür gemacht, im Regen zu campieren und so verbrachten wir den Abend in der Fahrer-Kabine und gingen früh ins Zelt schlafen.

 

Sonntag, 26.11. – Noch mehr Regen

View-Point in den Erongo Bergen

Wir nutzten das schöne Wetter am Vormittag, um eine kleine Kletterpartie zu unternehmen, um den View-Point zu erreichen: Der Ausblick auf das Erongo Berge ist wirklich wunderbar. Gegen Mittag wurde es dann doch wieder sehr warm, so dass wir den Rückweg unter die Füsse nahmen und verschwitzt am Campingplatz ankamen. Die Abkühlung sollte nur wenige Stunden später kommen: Bereits um halb vier machten sie die ersten Gewitter bereit, um loszulegen. Eine halbe Stunde später lag das Zentrum des Gewitters genau über uns: Blitz und Donner, Regen und sogar Hagel. Und alles nicht zu knapp. Auch dieses Mal musste ein ordentliches Nachtessen ausfallen, es regnete bis tief in die Nacht hinein.

 

Montag, 27.11. – Planänderung

Da auch an diesem Tag wieder Regen in den Erongo Bergen angesagt waren, machten wir eine Planänderung: So schön der Regen für die Flora und Fauna ist, so wenig wollten wir nochmals eine Regennacht verbringen. Wir packten unsere Sachen und fuhren nach Swakopmund. Wir wollten nochmals ans Meer, das uns doch so lange auf unserer Reise begleitet hatte. Das Wetter meinte es dort gut mit uns, wir hatten Sonnenschein und angenehme Temperaturen.

 

Dienstag, 28.11. – Der Tag am Meer

Der heute Tag in Swakopmund war ebenfalls ohne Nebel und sehr sonnig. So konnten wir am Strand entlang schlendern und später im Zentrum der Stadt ein Glacé geniessen. Das Abendessen mit Sundowner war eine schöne Zugabe zu dem erholsamen Tag.

 

Mittwoch, 29.11. – Fahrt nach Windhoek

An diesem Tag mussten wir den liebgewonnen Land Cruiser, der uns überall hinbrachte, in Windhoek zurückgeben. Die «Hektik» in Windhoek überforderte uns fast ein wenig, nach der langen Zeit, in der wir sehr abgelegen unterwegs waren.

Die Nacht verbrachten wir ausserhalb der Stadt.

 

Donnerstag, 30.11. – Heimreise

Unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Die Heimreise stand vor der Türe. Allerdings ist sie dann doch nicht ganz so verlaufen wie geplant: Afrika hatte noch eine kleine Überraschung geplant. Unser Flieger sollte uns um 17:45 Uhr von Windhoek nach Johannesburg bringen. Sollte, denn es kam anders: Der Flieger hatte mehr als 1 ½ Std. Verspätung und beim Einchecken erklärte man uns, dass der Flieger überbucht war. Wir erhielten die letzten Plätze im Flieger, ca. 20 weitere Passagiere wurden stehen gelassen. Durch die Verspätung des Fluges, war unsere Umsteigezeit in Johannesburg auf den Flieger, der uns nach Zürich bringen sollte, praktisch auf 0 gesunken. Die langen Transfer-Wege in Johannesburg taten ihr übriges und schlussendlich verpassten wir den Flieger um ca. 10 Min. Wir wurden von des SAA damit überrascht, dass sie uns kurz danach bereits auf dem KLM-Flug nach Amsterdam umgebucht hatten, der um Mitternacht ging (mit Anschlussflug nach Zürich).

 

Freitag, 1.12. – Ankunft

Von Windhoek via Johannesburg, Amsterdam nach Zürich: Am Nachmittag erreichten wir mit ein paar Stunden Abweichung vom Plan, den Zürcher Flughafen. Corona hat uns gelehrt, wie schnell Pläne Schall und Rauch sind, daher lassen wir uns nicht so einfach aus der Ruhe bringen. Gegen Abend sind wir dann zu Hause angekommen – ohne Koffer. Die Koffer sind in Johannesburg stecken geblieben und wurde einige Tage später nach Hause geliefert.

Eine fantastische Reise nahm somit ihr Ende. Auch wenn man schon einige Mal da war, Namibia ist für uns immer wieder eine Reise wert und die Skeleton Coast hat alle unsere Erwartungen übertroffen.

Unser letzter Sundwoner... I'll be back

 

Angesichts der puren Schönheit der Landschaft, zitiere ich den Schriftsteller Sylvain Tesson:

Verehre das, was Du vor Dir siehst.
Erwarte nichts.
Geniesse das, was sich dir bietet.
Glaube an die Poesie.
Sei zufrieden mit der Welt.
Kämpfe für ihren Fortbestand.

 

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